Yvonne baut einen eigenen Stall für die Praxis für Ergo- und Reittherapie. Und mit unserem Bautagebuch nehmen wir Dich mit auf unsere spannende Reise - von der Bauplanung bis hin zum Einzug der Ponys!
Seit dem letzten Blogbeitrag zum Bautagebuch hat sich so einiges getan. Was genau? Das erfährst Du jetzt:
INFO
Es freut uns wirklich sehr, dass sich bereits im Vorfeld der konkreten Maßnahmen so viele Menschen für unser Stallprojekt interessieren. Aber bitte seht davon ab, uns nach Einsteller-Plätzen zu fragen. In unserem Stall werden ausschließlich unsere eigenen Therapieponys wohnen. Wir werden keine Einsteller aufnehmen. Danke für Euer Verständnis!
Bumblebee ist eingezogen!
Whoopwhoop! Es gibt ein neues Familienmitglied im Hause Katzenberger: BUMBLEBEE! Gut, ich gebe zu, ich habe eine Schwäche für Actionfilme mit völlig abstruser Handlung - daher die Namensgebung. (Mal ehrlich, kann ein Film mit einer besseren Story beginnen als: "Wir sind auf der Suche nach dem Würfel." ?!) Aber Yvonnes Bumblebee hat wahrlich coole Autobot-Eigenschaften: Das Teil hat eine Gabel, eine Schaufel, Allradantrieb und ist mega wendig! Also, fast so wie der Transformers-Bumblebee.
Der kleine Bumblebee erleichtert die Arbeit auf der Baustelle enorm! Dinge können nun ganz einfach von A nach B transportiert werden. Aber nicht nur für die Baustelle ist er wichtig - später wird er Heuballen, Zaunpfosten und anderes Equipment an den richtigen Ort bringen können. Hach, wir sind ganz verliebt in den kleinen, gelben Flitzer! Und Yvonne mausert sich zur Lader-Rennfahrerin! Baustellen aufgepasst - hier kommt Team Bumblebee!
An dieser Stelle nochmal ein Appell an alle, die glauben, ein Offenstall sei doch super günstig. Oder die denken, Pferdepensionsbetriebe seien die reinste Abzocke. Und auch an all diejenigen, die glauben, das Pferd hinter´m Haus könne man für lau halten: Es reicht nicht, sein Ponakel auf eine begrünte Fläche zu stellen. Man braucht schweres Equipment - wie den Hoflader - um die Arbeiten rund um den Stall bewältigen zu können. Man benötigt ebenso viel und teures Equipment, um die Pferde artgerecht und sicher zu halten. Allein eine Koppeleinzäunung kostet richtig viel Geld - selbst wenn man nur das Material und nicht die Arbeitsstunden rechnet. Wenn Ihr Euch also das nächste Mal beschwert, dass Euer Pensionsplatz soooo teuer ist, rechnet Euch doch aus, was die Einzäunung von Omas Wiese kostet - und wie lange Ihr dafür bequem im Vollpensionsstall bleiben könnt. Vielleicht seht Ihr die Sache dann ein wenig anders...
It´s all about Puzzlematten, Baby!
Nachdem die Schwedenhäuschen endlich in (fast) voller Pracht aufgebaut sind, heißt es nun: INNENAUSSTATTUNG!
Wie jetzt? Ist doch nur ein Stall- da muss doch nicht viel rein?!
Von wegen! Beleuchtung, Stallmatten, beheizbare Tränkebecken - das alles muss verlegt und montiert werden.
Bei den Stallmatten hat sich Yvonne für Puzzlematten aus Gummi entschieden. Wieso überhaupt Stallmatten?
Im alten Stall standen unsere Pferde auf Betonboden ohne Matten. Das hat im Vergleich zu einem mit Matten ausgelegten Stall erhebliche Nachteile, denn man benötigt UNGLAUBLICH VIEL EINSTREU:
- Die Ponys wollen weich liegen! Man muss den kleinen Schnarchnasen unbedingt genügend weiche Fläche anbieten - zum Schlummern und Wälzen.
- Auch die Pippi soll auf saugfähiges Material. Erstens pinkelt kein Pferd gerne auf harten Boden (wer möchte schon, dass einem die Pippi zurück an´s Bein spritzt?) und zweitens ist es doch recht unhygienisch, wenn der Beton dauerhaft Urin aufsaugen muss.
- So ein Betonboden ist im Winter richtig, richtig kalt! Deswegen muss die Einstreu so dick und hoch aufgebracht werden, dass eine gewisse Kälteisolierung garantiert ist.
- Außerdem ist es nicht sehr gelenkschonend, wenn Pferde nur auf hartem Beton stehen.
Viel Einstreu bedeutet letztendlich: großes Mistvolumen sowie hohe Kosten. Und so richtig nachhaltig ist es sowieso nicht.
Was ist also dran, an den Wunder-Matten?
- Sie sind easy-peasy zu reinigen.
- Sie sind zwar nicht super fluffy weich, aber weicher und gelenkschonender als Beton allemal!
- Sie sind wasserundurchlässig und lassen sich durch das Puzzlesystem so gut wie fugenlos verlegen, d.h. es gibt keinen Pippi-Stausee zwischen Matten und Beton.
- Der Gummi ist schön kälteisolierend. Frostbeulen waren gestern!
- Die Oberfläche hat Struktur - das gibt mehr Grip als der Betonboden. Somit sind die Matten wesentlich rutschfester als Beton.
- Zu guter letzt: Durch die Matten braucht man weniger Einstreu. Man muss lediglich so viel ausbringen, dass die Pferde eine schöne Schlafstätte haben und der Urin aufgesaugt wird. Die Punkte Kälteisolierung und Gelenkschonung fallen aber weg, sodass nicht mehr so viel Einstreu benötigt wird. (Warum das Thema Einstreu ohnehin ein sehr leidiges ist, erfährst Du hier: Pferdeeinstreu im Vergleich).
Yvonne hat die Matten beim Weidezaunprofi gekauft. Hier war die Beratung - ebenso wie bei Skandwood - prima. Der Weidezaunprofi hat für uns ausgerechnet, wie viele Matten benötigt werden. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Nur eine einzige Matte ist übrig geblieben!
Was mich besonders überzeugt hat: Das Verlegen war super leicht! Endlich mal eine Arbeit für mich: Matten rein legen, zusammen puzzlen - FERTIG! Meine Güte - da konnte ich mich doch wie ein richtiger Verlege-PROFI fühlen!
Nur an den Randleisten mussten wir mit der Stichsäge ein paar Matten zuschneiden - aber auch das funktionierte schnell und einfach. Letztlich haben wir die Matten in den fünf Häuschen in 3 Stunden verlegt. Maximale Erfolgserlebnisse bei geringem Aufwand - heyho! So sollte es immer sein.
INFO
By the way:
Ich persönlich finde ja, man kann sich nie genug über artgerechte Pferdehaltung informieren!
Wer sich über verschiedene Formen der artgerechten Pferdehaltung interessiert, dem sei das Buch von *Romo Schmidt: Pferde artgerecht halten empfohlen! Dort findest Du super nützliche Infos zum Stall(um)bau und Tipps wie Du die evtl. aktuell nicht ganz optimale Situation Deines Pferde verbessern kannst. Außerdem gibt´s Ratschläge zur Eingliederung, die durchaus problematisch sein kann - und noch vieles mehr!
Ein tolles Buch!
Wo wir gerade bei Pippi sind...
Ich weiß. Es gibt ansprechendere Themen als Pippi. Aber wir Pferdemädchen, wir verstehen das. Ich bin jetzt mal schonungslos ehrlich: Es gibt ja Hardcore-Offenställe ohne Toilette. Ich hatte bisher nie den Mut, die Betreiber dieser sehr - äääh - "ursprünglichen" Offenställe zu fragen, wo sie selbst Pippi machen. Hockerchen hinter´m Busch? Und das bei -10 Grad? Oder Pippi bis zur Blasenentzündung verkneifen? Fragen über Fragen. Zum Glück sind wir alle in dieser Hinsicht verwöhnte Prinzesschen und wollen ein Klo. Kein Outdoor-Klo, sondern eine richtige Toilette. In Yvonnes Fall ist das selbstredend auch Grundvoraussetzung für den Therapiebetrieb.
Und so wurde er gelegt: der Anschluss für die Pippi-Box! Herrlich! Übrigens wird fleißig weiter gewerckelt, am Wasser. Schließlich brauchen wir Selbsttränken und Wasserhähne. Dazu erfährst Du mehr im nächsten Blogbeitrag unseres Bautagebuchs.
In diesem Sinne
Be shettylicious! Ruth vom Team Shetty-Sport.